Über den Maler

Jörg Gaab, Jahrgang 1950, hat bereits in der Schulzeit am Finsterwalder Gymnasium in Rosenheim/Oberbayern seine Liebe zur Kunst entdeckt und erhielt Unterstützung durch seinen damaligen Kunstlehrer.

Dies bestärkte ihn in seinem Wunsch in seinem späteren Leben etwas „mit Kunst“ zu machen. Nach seiner Militärzeit bei der NATO in Tongeren/Maastricht studierte er an der Pädagogischen Hochschule in Aachen bei den Professoren Werth, Bandau und Peter Buchholz. Von letzterem wurde schon früh die Fähigkeit seines Studenten entdeckt, Gehörtes, Gelesenes und Geschehenes visualisieren zu können. Dies resultierte in einer ersten gemeinsamen Ausstellung im Atrium Aachen.

Jörg Gaab gehörte zu den ersten Studenten in Aachen, denen die Möglichkeit geboten wurde, ihr Staatsexamen praktisch zu machen. Unter dem Thema „Mensch und Landschaft“ malte er in der Bretagne/Frankreich (siehe Bild: Abhängigkeit in der Bretagne). Nach abgeschlossenem Studium für das Lehramt Deutsch und Kunst unterrichtete er zuerst 12 Jahre an der Realschule Aachen Brand. In dieser Zeit entstanden unter seiner Anleitung ein großes Wandbild und ein Environment zum Thema „Außenseiter“, das in der Öffentlichkeit sehr großen Anklang fand.

Sein Wechsel in die neu gegründete Anita-Lichtenstein-Gesamtschule in Geilenkirchen bedeutete auch eine berufliche Veränderung, er wurde zum Gesamtschulrektor ernannt. Trotzdem gelang es ihm auch in dieser Funktion der Schule seinen künstlerischen Stempel aufzudrücken. Seine Arbeit, vor allem mit Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe führte zu erstaunlichen und sehenswerten Ergebnissen. Seinen Wohnort in Maastricht verließ er und zog nach Belgien. Seit seiner Pensionierung vertiefte er seine Arbeit an seinen Bildern in seinem Atelier in Stahe. Sowohl in Maastricht als auch in Eben-Emael hatte er mehrere Ausstellungen, es folgten Ausstellungen in Geilenkirchen, Gangelt und Gangelt-Stahe.

Nachdem er Techniken wie Air Brush, Aquarell, Ölmalerei und Kohlezeichnungen ausprobiert hatte, stellte er fest, dass Acrylfarben seinen Fähigkeiten am meisten entgegenkamen. Seine Bilder sind zum größten Teil mit Modellierpaste strukturiert, bevor der eigentliche Farbauftrag beginnt. Dadurch entsteht eine starke Tiefenwirkung der Farben. Außerdem benutzt er alltägliche Dinge wie Kaffeepulver, Meersalz, Sand, Textilgewebe etc. um die Ausdruckskraft seiner Bilder zu verstärken. Er will und kann keiner traditionellen Kunstrichtung zugeordnet werden, sondern, wie er selber sagt, „er sei immer noch auf der Suche“. Seine Themenwelt erstreckt sich von rein abstrakten Bildern hin zu abstrakt-figurativen Ausdrucksweisen.

Wie schon früher finden nun auch Gehörtes, Gelesenes und Geschehenes und aktuelles Zeitgeschehen Eingang in seine künstlerische Arbeit. Das ist der eigentliche Grund für die Diversität seiner Bilder. Immer mehr bedeutet das Malen für ihn den gesunden Ausgleich in einer für ihn zu technisierten und schnelllebigen Gesellschaft.

Sein weiteres künstlerisches Schaffen wird wohl getragen von dem Sprichwort „Der Weg ist das Ziel.“

Ich wünsche ihm noch viele „Stolpersteine“ auf dem Weg zum Ziel.

Bernd Krasinsky (Künstler)